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Beschreibung
Dramatisches Fragment von Georg Büchner (1813-1837)
INSZENIERUNG Stephan Suschke
BÜHNE Mona Hapke/Stephan Suschke
Woyzeck ist von Einsamkeit umhüllt – er wittert Verschwörungen, hört Stimmen. Niemand scheint den verlassenen Soldaten zu verstehen: Noch nicht einmal Marie, die Mutter seines Kindes, mit der er zwar nicht verheiratet ist, der er jedoch seinen gesamten Sold abliefert. Sein Alltag besteht aus Erniedrigungen - besonders der Hauptmann, den er rasiert, und der Arzt, der ihn als Versuchsobjekt missbraucht, haben ihren Spaß daran, Woyzeck zu quälen. Von ihnen zur Eifersucht angestachelt, wird Woyzeck Zeuge, wie seine Marie mit dem Tambourmajor tanzt. Der Betrug lässt ihn zerbrechen: Er meint, den Befehl zu erhalten, seine Geliebte zu töten, und kauft sich ein Messer.
Georg Büchner schrieb bis kurz vor seinem Tod an dem unvollständig gebliebenen Stück über den einsamen Soldaten Franz Woyzeck. Mit unheimlicher Einsicht in die menschliche Psyche zeichnet Büchner den von Menschen und Dämonen getriebenen Mann. Sein gleichzeitig kritischer Blick auf die Gesellschaft, die diesen Untertan hervorbrachte, der ebenso sehr Täter wie Opfer ist, ließ ihn zum großen Vorläufer aller revolutionären Literatur werden - ebenso wie zum Propheten des deutschen Untertanengeistes und seiner Folgen.