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Donnerstag 23.09.10

Alles konkret


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Beschreibung

Alles konkret

Uli Pohls Werke aus Acrylglas stehen für ungewöhnliche Durchsichten und Einblicke. Der Künstler, der mit seiner Ausstellung in der Galerie im Science Park auch seinen im Herbst anstehenden 75. Geburtstag feiert, wird in der Wissenschaftsstadt in Ulm erstmals auch neue Arbeiten aus massivem, poliertem Aluminium zeigen.

„Man muss sich im Alter davor hüten, mit einem gewissen Kulturpessimismus zurück zu blicken“, habe ihn einmal der renommierte Kunsthistoriker Franz Roh gewarnt, sagt Uli Pohl, der sein Alter bisweilen durchaus spürt, aber dafür heute auch einiges klarer und zu dem gelassener sieht. Allein wenn es um die Grundfesten der Konkreten Kunst geht, kann der Künstler durchaus harsch klingen: „Wenn man Kunst in die Welt setzt, muss sie zuvor ausformuliert sein“, sagt er und hält ein Plädoyer gegen Bauch- und Spontankunst. „Ich habe mich nie treiben lassen, sondern meine technischen Möglichkeiten stets kontrolliert eingesetzt.“ Seiner Arbeit läge immer eine Konzeption zu Grunde, die auch einen gesellschaftspolitischen und intellektuellen Anspruch habe, denn am Ende gehe es immer darum, was man mit welchem Material aussagen wolle. Ein Wissen, das er als Dozent an Studenten der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg sowie in Bremen oder Offenbach weitergab.
Bereits während seines Kunststudiums an der Akademie der Bildenden Künste in München, fand Pohl seinen Weg zu lichtplastischen Skulpturen. „Meine Ideen in Glas umzusetzen war für mich nicht realisierbar. Meine ersten Modelle schuf ich aus Acrylglas-Abschnitten, die man weggeworfen hätte.“ Doch dem Künstler, der ab 1961 an Ausstellungen der Gruppe ZERO und Groupe Nouvelle Tendance in Paris beteiligt war, ging es auch darum, in der jungen Demokratie Deutschlands künstlerische Zeichen zu setzen. „Wir waren hochpolitisch, haben für unsere Arbeiten das Quadrat gewählt, da es kompositorisch gleichgewichtig ist, verzichteten auf Farben, da wir keine Sympathien verteilen wollten, und arbeiteten mit der Veränderlichkeit, um zu zeigen, dass es für ein Objekt oder eine Skulptur nicht nur den einen unverrückbaren Standort gibt.“
Bestimmt ist Pohls Schaffen durch die eindeutige Tendenz zur Klarheit, Kontrollierbarkeit und Ordnung und an erster Stelle von der Nachvollziehbarkeit seiner Konzeptionen. Ein Bekenntnis zur Konkreten Kunst nach der Definition Max Bills: „Gegenstände für den geistigen Gebrauch zu schaffen, so wie es auch Gegenstände für den alltäglichen Gebrauch gibt.“
Seit Ende 2009 arbeitet Pohl nun neben Acrylglas oder Papier zudem mit poliertem, massivem Aluminium und erzielt damit die etwas andere Durchsichtigkeit. „Es ist toll, wenn man nach 50 Jahren wieder ein neues Türchen aufstößt“, sagt der in Blaustein lebende Künstler und relativiert. „Auch diese Lösung ist nicht vom Himmel gefallen. Man beginnt, muss immer weiter verdichten, um dann die einfache Form zu finden, die alles beinhaltet.“

Uli Pohls Skulpturen und Grafiken der vergangenen Jahrzehnte sind in der Ausstellung „uli pohl – konkret“ vom 23. September bis 12. November 2010 in der Galerie im Science Park, Lise-Meitner-Straße 5, 89081 Ulm zu sehen und zwar an Werktagen von 9 bis 17 Uhr.

Bei der Vernissage zur Ausstellung führt am Donnerstag, den 23. September, die Kunsthistorikerin Dr. Andrea El-Danasouri von 19 Uhr an in das Werk von Uli Pohl ein.


Veranstaltungsort

scanplus galerie

Lise-Meitner-Straße 5
89081 Ulm

Lageplan


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