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Mittwoch 10.11.10
Federico García Lorca: "Buster Keatons Spaziergang"
Da geh ich hin!
Freunde einladen
Abendkasse 15,00 Euro
Beschreibung
Burleske Stück (1928) von Federico García Lorca. Deutsche Erstaufführung.Tanztheater Inszenierung.
„Ich habe vom Theater eine Auffassung, die in gewisser Weise persönlich und widerborstig ist. Theater ist Poesie, die aus dem Buch steigt und menschlich wird, wobei sie schreit, weint und verzweifelt. Das Theater braucht Gestalten auf der Bühne, die ein poetisches Gewand tragen und zugleich ihre Knochen, ihr Blut erkennen lassen“
Federico García Lorca
Über das Stück:
Es handelt sich hier um eines der „unbekanntesten“ Theater Stücke Lorcas aus dem Jahr 1928. Geschrieben als Film-Theater Drehbuch war es ein experimenteller Versuch, eine neue Form des Dramas zu entwickeln. Eigentlich war es das erste Stück in diesem Stil, 70 weitere folgten. Er hat vorausschauend die dekadente Zivilisation porträtiert die die Industrialisierung für die Menschlichkeit mit sich brachte. Seine poetischen und fast kindlichen Dialoge zeigen, mit welchen Themen sich Lorcas Werke beschäftigen: Der Tod, Der Mond, Die Liebe, Die Frauen in allegorischen literarischen Figuren. Er nimmt bekannte Schauspieler wie den Amerikaner Buster Keaton(1895-1966) und die europäische Bühnenschauspielerin Eleonora Duse(1858-1924) in Rollen, die sich treffen und verliebten um die Entwicklung der Stummfilmkunst zu beleuchten.
„Bis in die siebziger Jahre hat die Forschung Lorcas Keaton-Sketch wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das in 1925 zunächst unter dem Titel „Diálogo de la bicicleta de Filadelfia entstandene Stück, das 1928 in der Grenadiner Zeitschrift „Gallo“ unter dem Titel El paseo de Buster Keaton erstmals erscheint und von Anfang an mit seinen kaum vier Seiten von seinem Autor zum „teatro breve“ gezählt wird, ist nicht allein das Produkt der intensiven Auseinandersetzung eines kinobegeisterten Autors der 27er Generation mit den amerikanischen Komikfilm, sondern in einem biographisch viel engeren Rahmen zunächst die Frucht der Zusammenarbeit mit Salvador Dalí. Dieser schickte seinem Freund Federico García Lorca just 1925 eine „Collage“ mit Materialen zu Buster Keaton. Das „El casamiento de Buster Keaton “ überschriebene Konvolut umfasste unter anderem Zeitungsausschnitte mit Fotos von Pamplinas-Keaton und seiner Verlobung mit Natalia Taldmage. In der spanischen Avantgarde war der Regisseur von The Navigator(1924) schon lange ein geschätzter Humorist. Während die Freunde Lorca und Bunuel wohl im Schlepptau von Dalí und besonderes französischer Chaplin-Kritiker...“ sagte Franz Joseph Albersmeier in seinem Buch Theater, Film, Literatur in Spanien als integrierte Mediengeschichte über der Hintergrund des burlesken Stückes.
Inhalt:
Die gängige Sicht auf ein Filmidol wird zerstört. Buster Keaton ersticht seine vier Kinder und versucht aus einer synthetisch anmutenden, modernen Welt zu entkommen. Doch die Flucht in das Reich der Phantasie gelingt nur für Augenblicke.
Über der Inszenierung:
Es handelt sich um das dritte Kunst-Experiment des Duettes Calero-Freiberg im theater in der westentasche. (nach ‚sin-con-pas‘ Flamenco neu entdeckt und‚ Mut hat selbst der lahme Muck‘ von Christiane Dentler). Die beiden tauschen ihrer kulturellen und rhythmischen Fähigkeiten aus und probieren zusammen, mehr über Lorcas Geheimnisse und sein Kunsterbe zu erfahren. Ein Tanztheatralischer Abend für alle.