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Donnerstag 19.01.12

22:15 Uhr

Tag und Nacht


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Abendkasse k.A.

Beschreibung

Lea und Hanna sind Studentinnen in Wien, die einen Job neben dem Studium brauchen. Natürlich könnten sie kellnern - aber Callgirls verdienen mehr.

In TAG UND NACHT wirft die österreichische Regisseurin Sabine Derflinger einen ungeniert normalen Blick auf zwei junge Frauen (Anna Rot und Magdalena Kronschläger), die Prostitution als Abenteuer verstehen und dabei von der Realität überrollt werden.

"Come on, Baby!" Ein Mann fotografiert eine halbnackte Frau, die sich lustvoll auf einem Bett räkelt. Seine Anweisungen sind unmissverständlich. Die Bilder sollen Lust auf ihren Körper machen. Später wird ein Fragebogen ausgefüllt. "What flowers you like?" Keine Antwort, außer einem bereitwilligen Lächeln. "Egal. Schreib ma Rosen hin."

Der Mann heißt Mario (Philipp Hochmair). Er ist der zukünftige Arbeitgeber von Lea (Anna Rot) und Hanna (Magdalena Kronschläger). Ein kleiner Escort-Service-Betreiber, der mit käuflichem Sex ans schnelle Geld kommen will.

Lea und Hanna wollen das auch. Und ein Schuss von Neugierde ist überdies dabei. Zwei junge Frauen vom Land, Freundinnen seit Kindestagen an, die zum Studium nach Wien gekommen sind. Die große Stadt. Ihr Ort für Abenteuer.

Warum soll eine Studentin nicht als Callgirl arbeiten? Solange sie das freiwillig tut, nur des Geldes wegen, vielleicht für das Prickeln im Bauch, jedenfalls aber ohne Zwang von außen?

Lea und Hanna teilen sich eine kleine Wohnung in Wien. Sie sind beste Freundinnen. Die Münze entscheidet: Sie werden als Escort-Girls arbeiten. "Und wenn's uns nicht taugt, gehen wir kellnern für acht Euro die Stunde." Klar ist Escort-Service besser bezahlt als kellnern. Es stellt aber auch andere Anforderungen. "Aber wenn eine von uns nicht mehr mag, hören wir beide wieder auf," sagt Hanna. Sie ist die Introvertierte, die Stillere der beiden. "Klar", sagt Lea, "wir machen es zusammen."

Die Grundlagen sind rasch gelernt. "Du musst dem Kunden das Gefühl vermitteln, dass er was Besonderes ist," weiß Sissi (Martina Spitzer). Sie macht den Job schon lange. "Wenn du das schaffst, dann bist du für ihn auch was Besonderes, verstehst?" Lea nickt. Das ist das Wichtigste. Der Rest wird sich zeigen.

Sechs Frauen arbeiten für Mario, darunter auch Sissi, seine eigene. Bisher waren alle zufrieden, sagt er. "Die Kunden, die Mädels und ich. Das soll weiter so bleiben."

Hanna übernimmt den ersten Auftrag. Sissi ist schon dort. Der Kunde auch. "Auf was wartest denn?", fragt Sissi."Willst dich nicht ausziehen? Oder willst mit ihm Fernsehen schauen? Er hat aber keinen Fernseher. Den hat seine Alte mitgenommen."

Einen guten Rat hat sie für Hanna auch parat: "Parfüm und Bodylotion müssen von derselben Marke sein. Ein Geruch, eine Geschichte, merk dir das. Mehr verwirrt die Männer." Das ist Regel Nummer eins. Regel Nummer zwei lautet: Vorher kassieren. Aber das wusste Hanna schon. Nach wenigen Stößen ist der Job vorbei. "Ich glaub, ich muss dich öfter bestellen." Der Kunde schnauft. Gleich darauf ist er eingeschlafen.

In der Disco trifft Lea Claus (Manuel Rubey). Sie kennt ihn von daheim. Er ist beruflich in Wien. Nur für einen Tag. "Wie geht es beim Studium?", fragt er. Sie tanzen und küssen sich. Hanna schickt eine SMS: "Mach keinen Blödsinn!" Natürlich macht Lea Blödsinn. Oder wie man halt sonst zu einer schnellen Nummer sagt.

Hanna will wissen, ob es wenigstens schön war. Leas Antwort kommt wie ein koketter Flirt. "Männer kommen und gehen," sagt sie. "Aber wir zwei sind Königinnen."
"Wer wir zwei?", fragt Hanna. "Wir zwei Frauen? Oder wir zwei Huren?" Dann muss Lea los. Ein Kunde wartet.

Später wird sie erzählen, dass es ein älterer Herr war, der unterm Anzug Damenunterwäsche getragen hat. Lea lacht. Irgendwie ist dieser Job eh nicht so unlustig. Auch wenn der Gummi urgrausig geschmeckt hat.
Hanna studiert Kunstgeschichte. Auf der Universität hat sie Harald (Adrian Topol) kennen gelernt. Er ist nett. Sie lernen zusammen. Er weiß nichts von ihrem Job.

Die Geschäfte laufen so recht und schlecht. Einen Chauffeur kann Mario jedenfalls keinen bereitstellen. Das trägt die Firma nicht. Und er sowieso nicht.

Lea fällt bei der Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule durch. Gleich danach bedient sie einen Kunden. Sein Sonderwunsch heißt Sex im Aufzug. Langsam gehört der Job zum Alltag. Dafür entfernt sich das Leben immer mehr. So einfach lassen sich Studium und Escort-Service, Studentin und Hure offenbar doch nicht vereinen.

Erste Konflikte tauchen auf. Erste Jobs, die über Grenzen gehen. "Geld" sagt ein Kunde, "Geld ist geprägte Freiheit, hat Dostojewski gesagt." Dann steckt er Hanna die Scheine in den Mund. "Und jetzt frage ich dich: Was machst du alles für Geld? Alles?"

Aber auch im Privaten beginnt der Beruf Spuren zu hinterlassen. Als Hanna zu einem Kunden gerufen wird, wartet Harald im Hotelzimmer. Zufällig ist er hinter ihr Geheimnis gekommen. Sie will sofort wieder gehen. Aber Harald verlangt Sex für Geld. Wie jeder andere Kunde auch. (Quelle: tagundnacht.at)

Lea und Hanna sind Studentinnen in Wien, die einen Job neben dem Studium brauchen. Natürlich könnten sie kellnern - aber Callgirls verdienen mehr.

In TAG UND NACHT wirft die österreichische Regisseurin Sabine Derflinger einen ungeniert normalen Blick auf zwei junge Frauen (Anna Rot und Magdalena Kronschläger), die Prostitution als Abenteuer verstehen und dabei von der Realität überrollt werden.

"Come on, Baby!" Ein Mann fotografiert eine halbnackte Frau, die sich lustvoll auf einem Bett räkelt. Seine Anweisungen sind unmissverständlich. Die Bilder sollen Lust auf ihren Körper machen. Später wird ein Fragebogen ausgefüllt. "What flowers you like?" Keine Antwort, außer einem bereitwilligen Lächeln. "Egal. Schreib ma Rosen hin."

Der Mann heißt Mario (Philipp Hochmair). Er ist der zukünftige Arbeitgeber von Lea (Anna Rot) und Hanna (Magdalena Kronschläger). Ein kleiner Escort-Service-Betreiber, der mit käuflichem Sex ans schnelle Geld kommen will.

Lea und Hanna wollen das auch. Und ein Schuss von Neugierde ist überdies dabei. Zwei junge Frauen vom Land, Freundinnen seit Kindestagen an, die zum Studium nach Wien gekommen sind. Die große Stadt. Ihr Ort für Abenteuer.

Warum soll eine Studentin nicht als Callgirl arbeiten? Solange sie das freiwillig tut, nur des Geldes wegen, vielleicht für das Prickeln im Bauch, jedenfalls aber ohne Zwang von außen?

Lea und Hanna teilen sich eine kleine Wohnung in Wien. Sie sind beste Freundinnen. Die Münze entscheidet: Sie werden als Escort-Girls arbeiten. "Und wenn's uns nicht taugt, gehen wir kellnern für acht Euro die Stunde." Klar ist Escort-Service besser bezahlt als kellnern. Es stellt aber auch andere Anforderungen. "Aber wenn eine von uns nicht mehr mag, hören wir beide wieder auf," sagt Hanna. Sie ist die Introvertierte, die Stillere der beiden. "Klar", sagt Lea, "wir machen es zusammen."

Die Grundlagen sind rasch gelernt. "Du musst dem Kunden das Gefühl vermitteln, dass er was Besonderes ist," weiß Sissi (Martina Spitzer). Sie macht den Job schon lange. "Wenn du das schaffst, dann bist du für ihn auch was Besonderes, verstehst?" Lea nickt. Das ist das Wichtigste. Der Rest wird sich zeigen.

Sechs Frauen arbeiten für Mario, darunter auch Sissi, seine eigene. Bisher waren alle zufrieden, sagt er. "Die Kunden, die Mädels und ich. Das soll weiter so bleiben."

Hanna übernimmt den ersten Auftrag. Sissi ist schon dort. Der Kunde auch. "Auf was wartest denn?", fragt Sissi."Willst dich nicht ausziehen? Oder willst mit ihm Fernsehen schauen? Er hat aber keinen Fernseher. Den hat seine Alte mitgenommen."

Einen guten Rat hat sie für Hanna auch parat: "Parfüm und Bodylotion müssen von derselben Marke sein. Ein Geruch, eine Geschichte, merk dir das. Mehr verwirrt die Männer." Das ist Regel Nummer eins. Regel Nummer zwei lautet: Vorher kassieren. Aber das wusste Hanna schon. Nach wenigen Stößen ist der Job vorbei. "Ich glaub, ich muss dich öfter bestellen." Der Kunde schnauft. Gleich darauf ist er eingeschlafen.

In der Disco trifft Lea Claus (Manuel Rubey). Sie kennt ihn von daheim. Er ist beruflich in Wien. Nur für einen Tag. "Wie geht es beim Studium?", fragt er. Sie tanzen und küssen sich. Hanna schickt eine SMS: "Mach keinen Blödsinn!" Natürlich macht Lea Blödsinn. Oder wie man halt sonst zu einer schnellen Nummer sagt.

Hanna will wissen, ob es wenigstens schön war. Leas Antwort kommt wie ein koketter Flirt. "Männer kommen und gehen," sagt sie. "Aber wir zwei sind Königinnen."
"Wer wir zwei?", fragt Hanna. "Wir zwei Frauen? Oder wir zwei Huren?" Dann muss Lea los. Ein Kunde wartet.

Später wird sie erzählen, dass es ein älterer Herr war, der unterm Anzug Damenunterwäsche getragen hat. Lea lacht. Irgendwie ist dieser Job eh nicht so unlustig. Auch wenn der Gummi urgrausig geschmeckt hat.
Hanna studiert Kunstgeschichte. Auf der Universität hat sie Harald (Adrian Topol) kennen gelernt. Er ist nett. Sie lernen zusammen. Er weiß nichts von ihrem Job.

Die Geschäfte laufen so recht und schlecht. Einen Chauffeur kann Mario jedenfalls keinen bereitstellen. Das trägt die Firma nicht. Und er sowieso nicht.

Lea fällt bei der Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule durch. Gleich danach bedient sie einen Kunden. Sein Sonderwunsch heißt Sex im Aufzug. Langsam gehört der Job zum Alltag. Dafür entfernt sich das Leben immer mehr. So einfach lassen sich Studium und Escort-Service, Studentin und Hure offenbar doch nicht vereinen.

Erste Konflikte tauchen auf. Erste Jobs, die über Grenzen gehen. "Geld" sagt ein Kunde, "Geld ist geprägte Freiheit, hat Dostojewski gesagt." Dann steckt er Hanna die Scheine in den Mund. "Und jetzt frage ich dich: Was machst du alles für Geld? Alles?"

Aber auch im Privaten beginnt der Beruf Spuren zu hinterlassen. Als Hanna zu einem Kunden gerufen wird, wartet Harald im Hotelzimmer. Zufällig ist er hinter ihr Geheimnis gekommen. Sie will sofort wieder gehen. Aber Harald verlangt Sex für Geld. Wie jeder andere Kunde auch. (Quelle: tagundnacht.at)


Veranstaltungsort

Mephisto

Rosengasse 15
89073 Ulm

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