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„Das Leben ist wie diese Straße. Alles zieht an einem vorbei, und man sieht nur so weit wie die Scheinwerfer.“
Zwei spanische Auftragskiller ertränken nordafrikanische Immigranten in Badewannen voller Salzwasser. Dann kutschieren sie die Leichen der „Moros“ quer durch Spanien nach Gibraltar, um sie im Meer zu entsorgen. Schließlich fällt dort eine weitere dunkelhäutige Leiche gar nicht auf. Mit ihrem 29. Opfer im Kofferraum fahren sie Richtung Meer – und reden, reden und reden. Über Gott und die Welt, die enorme Schwanzlänge bei Äthiopiern, Fußball abseits von Madrid und Barcelona und schließlich über den Freundschaftsdienst, den anderen bei drohender Querschnittslähmung sofort zu erschießen.
Carlos Eugenio López, 1954 im spanischen Léon geboren, wurde für seine Romane und Erzählungen bereits mehrfach ausgezeichnet. Bei seinem politisch völlig unkorrekten Gesprächsroman „Abgesoffen“ (2000) könnte man meinen, Samuel Beckett hätte das Drehbuch zu Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ verfasst. Die Gespräche seiner beiden Gangster pendeln zwischen derber, blauäugiger Naivität und feiner, hintergründiger Philosophie. „Abgesoffen“ ist ein aktueller und bitterbös komischer Kommentar zu den mörderischen Konsequenzen der Festung Europa.