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Donnerstag 21.07.16
ÜBER DIE KUNST SEINEN CHEF ANZUSPRECHEN UND IHN UM EINE GEHALTSERHÖHUNG ZU BITTEN
Da geh ich hin!
Freunde einladen
Abendkasse k.A.
Beschreibung
Regie: Michael Hanisch
Kennen wir das nicht alle? Eigentlich möchte man seinen Vorgesetzen schon lange mal unter vier Augen sprechen, denn der Lohn reicht hinten und vorne nicht, und bei genauerer Betrachtung arbeitet man ja sowieso viel zu viel bei viel zu schlechter Bezahlung. Doch nehmen Sie sich in Acht! Seien Sie auf alle Eventualitäten vorbereitet! Was machen Sie, wenn just in dem Moment, in dem Sie anklopfen, der Chef gar nicht in seinem Büro ist? Oder ihm das Mittagessen nicht bekommen ist? Was tun Sie, wenn die Vorzimmerdame schlechte Laune hat? Erst einmal einen Spaziergang durch die anderen Abteilungen machen? Oder doch ein Gespräch wagen? Und wie vermitteln Sie dann überzeugend ihre Argumente?
Georges Perec hat mit seinem Text ein ironisches, komisches Meisterwerk geschaffen. Ohne Punkt und Komma durchdenkt er alle Möglichkeiten, prescht voran, macht wieder Rückzieher, aber immer ein Ziel vor Augen: die ersehnte Gehaltserhöhung.
Georges Perec (1936 – 1982) zählt zu den wichtigsten französischen Schriftstellern der Nachkriegszeit. Ab 1967 war er Mitglied der „Werkstatt für Potentielle Literatur“, einer experimentierfreudigen Gruppe, die ihre Werke gerne formalen Zwängen unterwarf, um Sprache als manipulativ zu enttarnen. In „La Disparition“ verzichtete Perec auf den Buchstaben E, im Roman „Les Revenentes“ kehrte Perec dieses Prinzip um und nutzte den Buchstaben E als einzigen Vokal, was bereits der Titel zeigt, denn eigentlich müsste es Revenantes heißen. Perec verfasste überdies ein Palindrom in Form eines Briefes mit mehr als 1300 Wörtern. Dieser Brief lässt sich komplett rückwärts lesen.