Die Dokumentation „Familiar Face“ des Newcomer-Regisseurs Ramon Luz folgt der Suche nach einer neuen Heimat des syrischen schwulen Geflüchteten Habibti im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg.
Im Anschluss findet ein Gespräch mit Ramon Luz sowie den beiden Protagonisten Habibti und Markus statt.

Sein Vater hatte im Verborgenen bereits den Plan geschmiedet. 2015 floh der homosexuelle Habibti dann aus seiner Heimat in Syrien. Er kam nach Deutschland, in das angesagte Viertel Prenzlauer Berg in Berlin. Habibti hatte die Flucht überlebt, doch ein Leben in Frieden bedeutete das nicht. Von der Flucht traumatisiert, war auch die neue Heimat für den schwulen Geflüchteten aus Syrien zur Bedrohung geworden. Doch zu seiner Überraschung erreichte ihn in der Berliner Großstadt eine vertraute und helfende Hand.

Der 45-minütige Dokumentarfilm feierte 2019 seine Premiere beim 50. Visions du Réel Film Festival. Im Rahmen einer Kooperation verschiedener Institute und Einrichtungen der Universität Tübingen und dem Landkreis Tübingen wird der Film nun auch in einem Tübinger Kino zu sehen sein. Glücklicherweise konnten der Regisseur sowie die beiden Protagonisten des Filmes für ein im Anschluss an die Vorführung stattfindendes Gespräch gewonnen werden.

Um Anmeldung wird gebeten: verwaltung@ifsoz.uni-tuebingen.de

Ramon Luz ist ein 28-jähriger brasilianischer Journalist, der mittlerweile in Berlin lebt. 2017 wurde er mit dem Bundeskanzler-Stipendium der Alexander von Humboldt Stiftung ausgezeichnet. Ein Jahr zuvor wurde bereits der Nationale Verband brasilianischer Zeitungen (ANJ) auf den Newcomer Luz aufmerksam, als der seinen ersten Dokumentarversuch „Doce Senhora do Rio“ veröffentlichte. In diesem 3-minütigen Dokumentarbericht wirft Luz einen Blick auf die lokalen Folgen für die Matriarchin eines Fischer:innendorfes im Zuge des Dammbruchs von Bento Rodrigues im Jahr 2015. Der Zeitungsverband lud Luz darauf hin zu einem gemeinsamen Workshop mit dem preisgekrönten Fotojournalisten und Filmemacher João Wainer nach São Paulo ein.

Mit diesem Rückenwind und der Unterstützung der Alexander von Humboldt Stiftung entstand dann die nun auch in Tübingen gezeigte Dokumentation „Familiar Face“. Das Stipendium unterstützt Hochschulabsolvent:innen, etwa aus Brasilien, die sich mit einem eigenen Projekt mit gesellschaftliche relevanten Themen auseinandersetzen.
Veranstaltungsdaten:

Anmeldung: verwaltung@ifsoz.uni-tuebingen.de

Kino Arsenal

Am Stadtgraben 33
72070 Tübingen

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