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Beschreibung
Gegen drei Uhr morgens ging am Montag nördlich von Ulm ein Wintergewitter nieder, dass neben starkem Schneefall auch Wind mit Sturmböen brachte. Auf der Autobahn 8 kam der Verkehr über sechs Stunden lang zum Erliegen, Helfer verteilten Tee an die Autofahrer im Stau.
Das Polizeipräsidium Ulm listete ein Dutzend Unfälle in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis auf, dabei gab es auf der B30 bei Ulm-Wiblingen und auf der B311 in Ulm auch Verletzte. Die meisten Verkehrsbehinderungen gab es nördlich von Ulm. Bereits ab ein Uhr morgens fuhren sich auf der A8 die ersten Lastwagen fest, als sie in Fahrtrichtung München den Albaufstieg bei Gruibingen befahren wollten. Die Polizei musste hier sperren, was dazu führte, dass einige Lastwagen über die B10 Richtung Ulm ausweichten.
Auch in Fahrtrichtung Stuttgart wurden die Straßenverhältnisse immer schlechter, als um drei Uhr ein Wintergewitter über der Region niederging, hatte die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle Ulm bereits den „Alarmplan Schneeflocke“ ausgelöst. Das Technische Hilfswerk war mit vier schweren Lastwagen auf der Autobahn im Einsatz, um festhängende Lastwagen wieder durch Anschleppen flott zu bekommen. Die Räumdienste waren mit allen Fahrzeugen im Einsatz, doch durch den Wind wurden frisch geräumte Straßen binnen Minuten wieder von über zehn Zentimeter hohem Schnee bedeckt. Die Vielzahl der festhängenden Fahrzeuge machte den Einsatz des THW zu einer unendlichen Arbeit, die Polizei sperrte dann auch die Autobahn in Richtung Stuttgart, weil auch hier die Lastwagen teilweise auf drei Spuren nebeneinander standen und nicht mehr vorwärts kamen.
Die Schneepflüge hingen auf der Autobahn fest, da viele Lkw- und Pkw-Fahrer keine Rettungsgasse gebildet hatten und auch so dicht aufgefahren waren, dass sie auf dem rutschigen Untergrund nicht mehr rangieren konnten. Alle vier Einsatzeinheiten des Bevölkerungsschutzes in der Stadt Ulm und im Alb-Donau-Kreis wurden alarmiert, um die im Stau festhängenden Autofahrer mit Tee und Decken zu versorgen. Der Stau auf der Autobahn hatte sich in Fahrtrichtung Stuttgart vom Albaufstieg bis zurück nach Ulm-Ost aufgebaut. Von den Parkplätzen Seligweiler und Kemmental fuhren die über 50 ehrenamtlichen Helfer von DRK und ASB auf die Autobahn und liefen dort teilweise zu Fuß von Auto zu Auto.
Auf den Straßen zwischen Ulm und Laichingen waren die Straßenverhältnisse nicht besser. Durch den starken Wind zusammen mit den glatten Straßen kamen auf der B10 zwischen Dornstadt und Hinterdenkental schon vor sechs Uhr morgens zwei Kleintransporter von der Straße ab, einer kippte im Straßengraben auf die Seite, der andere blieb auf den Rädern, die Fahrer blieben unverletzt. Die Bergung der Fahrzeuge wurde auch Anordnung der Polizei bis in die Mittagszeit verschoben, da für den umgekippten Kleintransporter ein Kran benötigt wurde und deshalb die B10 kurzzeitig gesperrt werden musste. Am Vormittag war die B10 jedoch stark befahren, da sie die Ausweichroute zur gesperrten A8 war.
Besonderes Pech hatte der Fahrer eines Linienbusses nördlich des Dornstadter Ortsteil Tomerdingen. Wegen einer Straßensanierung wird seit einigen Tagen die Buslinie über Feldwege umgeleitet. Der Fahrer, der am Montagmorgen kurz nach fünf Uhr zum ersten Mal auf der neuen Strecke unterwegs war, übersah im Schneetreiben ein Hinweisschild für seine Umleitungsstrecke und bog einen Feldweg zu früh ab. Auf dem verschneiten und nicht asphaltierten schmalen Feldweg rutschte dann der Bus nach rechts ab und hing im Entwässerungsgraben fest. Der Busfahrer blieb unverletzt, Fahrgäste waren noch keine an Bord. Mit einem Lkw-Bergungsfahr zeug und dem Traktor eines örtlichen Landwirts konnte der Linienbus bis zur nächsten Straße geschleppt werden, am Bus und Bankett entstand nur ein geringer Sachschaden. Am späten Vormittag bekamen die Räumdienste und das THW die Autob ahn wieder frei, auch auf den umliegenden Straßen normalisierte sich der Verkehr. Strahlender Sonnenschein und eine weiße Winterlandschaft ließen vergessen, wie stark der Verkehr nur wenige Stunden vorher behindert war.