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„... es gibt diesen Spruch mit ,leben, um zu arbeiten‘ und ,arbeiten, um zu leben‘ und ich weiß nicht mehr, welches das Richtige war....“
David im E-Mail-Kontakt mit Sandrine, die er beim letzten Fortbildungswochenende kennengelernt hat. Die sich anbahnende Beziehung bricht ab, als Sandrine David drängt, von dessen verstorbener Frau zu erzählen. Jess hat Schulden, Depressionen und einen Selbstmordversuch hinter sich. David fand sie, dachte sie sei tot. Sein erster Gedanke: Jetzt bin ich schuldenfrei und kann mir doch ein neues Auto kaufen. Doch Jess lebt. David aber flößt ihr Alkohol ein. In Verbindung mit den Schlaftabletten „gelingt“ der Selbstmord. Der Autokauf ist gesichert.
Die Eltern von Jess am Grab. Neben ihnen baut ein Einwanderer seiner Frau ein Luxus-Mausoleum. Muss der seine Liebe so protzig zur Schau stellen? In einem brutalen Akt zerstört Jess‘ Vater das Grab und deklariert das Ganze als ausländerfeindlichen Akt, indem er entsprechende Sprüche auf das Grab sprüht.
Rückblick in die Geschichte von David. Er war Lehrer, brauchte Geld. Seine ehemalige Freundin Val gibt ihm einen Job. Jess hat ihre Kaufsucht aber nicht im Griff, die Schulden werden größer, sie belügt David, sie wird in eine Schlägerei verwickelt...
Dennis Kelly wirft Schlaglichter auf Figuren, deren Beziehungen ausschließlich einem Prinzip folgen: dem ökonomischen. Das Prinzip kapitalistischer Lebensführung spiegelt sich in den zerrissenen Seelen dieser Menschen, macht sie gleichermaßen zu Opfern und Tätern einer Weltanschauung.
Können wir in der Welt von Arbeitsdruck und Ökonomisierung überleben, ohne den letzten Rest von Respekt, Moral und Idealismus zu verraten? Dennis Kelly konfrontiert uns mit dieser Frage anhand von Figuren, vor denen es uns einerseits graut, die wir auf der anderen Seite aber zutiefst verstehen.
Dennis Kelly, geboren 1968 in London, ist einer der aufregendsten zeitgenössischen englischen Dramatiker. Seit seinem ersten Stück „Shoot“ 2003 werden alle seiner Texte uraufgeführt, übersetzt und zahlreich nachgespielt. LIEBE UND GELD entstand 2006 und erfuhr seine Deutschsprachige Erstaufführung 2008. 2009 wurde Dennis Kelly von TheaterHeute als bester ausländischer Theaterautor geehrt.