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„Die kriechende Mittelmäßigkeit kommt weiter als das geflügelte Talent.“
Der Fisch stinkt nicht immer vom Kopf - manchmal sind es auch die intriganten Ehrgeizlinge in der zweiten Reihe, die allein nach Macht und Einfluss gieren und das Ansehen der Administration beschädigen. Ein solcher ist der Hochstapler Selicour, seines Zeichens Berater des neuen Ministers Narbonne. Während sich Selicour nur mit den schönen Seiten des Beamtendaseins abgibt und blendet, wo andere arbeiten, leisten seine Kollegen tatsächlich etwas. Firmin zum Beispiel, ebenfalls Ministerialbeamter, hat aus freien Stücken eine Liste der Verfehlungen unter dem vorigen Amtsinhaber zusammengestellt. Und just diese verlangt nun Narbonne, der richtig aufräumen will. Da kommt es Selicour gerade recht, dass Firmin keine eigenen Ambitionen hat, sondern nur der Sache dienen will.
Selicours Blitzkarriere ruft Erstaunen und Abscheu hervor. La Roche, der durch ihn seine Stelle verloren hatte, der junge Dichter Karl Firmin, der seine angebetete Charlotte an Selicour zu verlieren droht, und Firmin, dem die rechtmäßige Anerkennung durch Narbonne versagt bleibt - sie alle sinnen auf Rache. Wie soll man diesen Parasiten am weiteren Aufstieg hindern, wenn nicht durch eine Intrige? Oder wird er sich mit seiner windigen Art ein weiteres Mal retten können?
DER PARASIT ODER DIE KUNST, SEIN GLÜCK ZU MACHEN beruht auf einer Vorlage des französischen Dramatikers und Schauspielers Louis-Benoît Picard (1769-1828). Friedrich Schiller übertrug das Stück ins Deutsche. Er kürzte und erweiterte den Text und verzichtete darum bei der Veröffentlichung 1802 auf die Nennung Picards, so dass DER PARASIT heute als ein Werk Schillers gilt.