Am 8. Spieltag wartete ein harter Brocken auf den Volleyball-Bundesligisten aus Rottenburg, denn mit dem Moerser SC kam der seit 7 Spielen ungeschlagene Tabellen-Vierte in die Paul-Horn-Arena. Der TVR zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt: Der erste Punkt des Spiels ging an die Rottenburger - ein gutes Ohmen...

Als Fels in der Brandung erwies sich einmal mehr Felix Isaak, dem es gegen Moers gleich dreimal gelang, mit seinen Blocks direkte Punkte zu erzielen. Hier stieg er alleine zum Block hoch und punktete damit zum 11:8

Nach Isaaks Monster-Block entlud sich die Anspannung auf dem Spielfeld in ausgelassenem Jubel...

Zu kuriosen Szenen und einer längeren Spielunterbrechung kam es, nachdem Moers vermeintlich zum Stand von 15.12 gepunktet hatte: Der Gäste-Trainer hatte Spieler gewechselt, ohne dass die Schiedsrichter etwas davon mitbekamen. Als der Wechsel wenig später von der Schiedsrichterin bemerkt wurde, zog sie Moers den zuletzt geholten Punkt wieder ab - Rottenburg wiederum bekam für den Wechselfehler des Gegners einen Punkt zugesprochen.

Der Gästetrainer Chang Cheng Liu war mit der Entscheidung überhaupt nicht einverstanten und versuchte ebenso beharrlich wie vergeblich, die Schiedsrichterin umzustimmen.

Hier gelang es den Gästen aus Moers zwar einen Angriff erfolgreich abzuschließen und damit zum 22:17 zu verkürzen, aber insgesamt gelang es ihnen im ersten Satz jedoch nicht mehr, zu den Rottenburger aufzuschließen...

Markus Pielmeier setzte schließlich mit diesem Angriff den sprichwörtlichen Schlußpunkt zum 25:21.

Anders als im ersten Satz gelang es dem TVR lange Zeit nicht, sich entscheident von den Gästen abzusetzten - im Gegenteil: Moers erkämpfte sich zwischenzeitlich eine 12:17 Führung! Eine Auszeit war in dieser Phase des Spiels ein probates Mittel um den Rhythmus des Gegners zu stören und die eigene Mannschaft wieder in die Spur zu bringen...

Nach der zwischenzeitlich deutlichen Führung der Gäste aus Moers begann die spektakuläre Aufholjagt des TVR - und damit die dramatischste Phase des gesamten Spiels: Den Rottenburger Spielern gelan es nun immer wieder, die unglaublichsten Bälle zu erreichen und am Ende zu punkten. Dies war auch die große Zeit von Dirk Mehlberg, dem es gelang, einige "Big-Points" zu landen. Hier schmetterte er nach einem dramatischen Ballwechsel zum 24:21

Nachdem Mehlberg seiner Mannschaft gleich 3 Satzbälle beschert hatte, waren die Zuschauer ebenso außer sich wie die Spieler des TVR. Die ganze Halle stand Kopf!

Ein unglaublich dramatischer zweiter Satz fand ein recht unspektakuläres Ende: Nachdem Moers den ersten Satzball noch abwehren konnte, setzten sie ihren Aufschlag ins Netz... Was Mitte dieses zweiten Satzes kaum jemand in der Halle für möglich gehalten hätte, war nun also eingetreten: der TVR hatte den zweiten Satz mit 25:22 gewonnen!! Trainer Müller-Angstenberger war angesichts des unbändigen Kampfgeistes, den seine Mannschaft bewiesen hatte, kaum noch zu bremsen...

Ein Angriff wie aus dem Bilderbuch: Michael Neumeister bringt ein Zuspiel in die Mitte, wo Felix Isaak bereits zum Schmetterschalg hochsteigt, während im Hintergrund René Bahlburg bereits anläuft...

Der Gegenspieler steigt hoch, um den Schmetterschlag von Isaak zu blocken, doch der lässt den Ball durch - wohlwissend, dass sich hinter ihm bereits Bahlburg in Stellung gebraucht hat...

...der nun freie Bahn hat: Mitspieler wie Gegner staunden gleichermaßen, als sich René Bahlburg zum Schmetterschlag hochschraubt und den Ball unwiderstehlich zum 9:10 Anschluß übers Netz drischt...

Alleine Dirk Mehlbergs Aufschläge sind ja bereits das Eintrittsgeld wert. Im dritten Satz sollten Mehlbergs Aufschläge jedoch nicht nur spekakulär, sondern auch noch spielentscheident werden...

Hier schlägt Mehlberg beim Stand von 10:12 auf. Später sollte ihm mit seinen Aufschlägen spielentscheidende Punkte gelingen: Zuerst ein As zum 22:19 und anschließend gleich nochmal ein Kracher zum 23:19

Die Gäste aus Moers wussten, was die Stunde geschlagen hatte: Den dritten Satz mussten sie unbedingt gewinnen! Eins ums andere mal stellten sie mit ihren großen Spielern eindrucksvoll unter Beweis, warum sie zuvor sieben Spiele lang ungeschlagen waren.

Markus Pielmeier drischt hier den Ball zum 19:19 Ausgleich übers Netz. Von nun an sollte Moers in diesem letzten Satz nicht mehr in Führung gehen...

Den Matchball zu verwandeln war dem Kapitän vorbehalten: Nach Zuspiel von Neumeister setzte René Bahlburg den umjubelten Schlußpunkt dieser Partie.

Auf Seiten des TVR wurde Michael Neumeister zum besten Spieler gewählt. Bei den Gästen kam diese Ehre Nico Freriks zu.

Die Mannschaft jubelte anschließend ausgelassen und ließ sich zurecht von den Zuschauern feiern...

Ein Bild mit Symbolcharakter: Der Trainer Müller-Angstenberger klettert zu den Fans auf die Tribüne, um gemeinsam mit ihnen seiner Mannschaft zu applaudieren, die ein herausrangendes Spiel abgeliefert hatte.