Der VfB Stuttgart hat turbulente Tage hinter sich, die in der Entlassung von Bruno Labbadia gipfelten. Mit der Berufung von Thomas Schneider zum neuen Cheftrainer der Profimannschaft, der bisher sehr erfolgreich die U17 des VfB trainierte, entschied sich Freddy Bobic zu einem Schritt, für den es ebenso prominente wie erfolgreiche Vorbilder gibt: Neben dem Mainzer Tuchel wäre hier zum Beispiel Freiburgs Trainer Streich und der Hoffenheimer Gisdol zu nennen - und auch der FC Barcelona entschied sich vor Jahren mit der Beförderung eines gewissen Pep Gardiola zu diesem Schritt. Schneider gilt, ähnlich wie Gisdol, Streich und Tuchel, als Vertreter einer neuen Trainergeneration mit großem Potential. Entsprechend groß sind die Erwartungen der Fans - die Aufbruchstimmung rund um den VfB war in den letzten Tagen fast mit den Händen zu greifen.
Spielereignisse | Mercedes-Benz Arena vom 29.August 2013 Zu den letzten Spielen
2 : 2 |
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VfB Stuttgart (1. Fußball-Bundesliga) |
- |
HNK Rijeka |
Europa League 2013/14
Spielereignisse
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Wie zu erwarten war, nahm Schneider gegenüber der letzten Startelf seines Vorgängers Labbadia zahlreiche Änderungen vor. Die wohl bemerkenswerteste war die Rückkehr von William Kvist, der bei Bruno Labbadia zuletzt nur noch auf der Tribühne saß, auf die Sechserposition. Diese Änderung zeigte auch gleich im ersten Spiel Wirkung, war er VfB defensiv doch deutlich stabiler als zuletzt in Augsburg. Dass Kvist nach vorne wenige Impulse setzen konnte (einer der Gründe, warum er unter Labbadia zuletzt kaum noch spielte), war angesichts der insgesamt sehr offensiven Ausrichtung der Mannschaft keinesfalls von Nachteil. Als Kvists Erfahrung und Führung aber am dringendsten benötigt worden wäre, konnte er sie der Mannschaft jedoch ganz offensichtlich nicht geben: Die Naivität und "Kopflosigkeit", die man dem VfB in der Nachspielzeit attestieren kann, müssen sich vor allem die beiden erfahrenen defensiven Mittelfeldspieler Kvist und Gentner ankreiden lassen.
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Für Daniel Schwaab, der als rechter Außenverteidiger Sakai ersetzte, rückte Benedikt Röcker in die Innenverteidigung. Eine Entscheidung, die sich in der 30. Minute als folgendschwer erweisen sollte: Bis zu diesem Zeitpunkt ohne jede Torchance waren die Gäste aus Kroatien vollauf damit beschäftigt, den VfB Stuttgart vom eigenen Tor fern zu halten. Doch dann leisteten sich Ulreich und Röcker ein kurioses Missverständnis, als sie beim Versuch, einen harmlosen hohen Ball zu klären zusammenrasselten - Nutznießer war Rijekas Goalgetter Benko, der den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste. Immerhin muss man Röcker zugute halten, dass er diesen schweren Fehler gut wegsteckte und in der Folge ein solides Spiel zeigte. Besonders bei Standards im gegnerischen Strafraum merkte man ihm an, dass er seinen Fehler unbedingt wieder gutmachen wollte, doch sein Einsatz wurde leider nicht durch einen Treffer belohnt...
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Röckers Nebenmann in der Innenverteidigung bestritt eine weitgehend unauffällige Partie, was nicht weiter verwunderlich ist, angesichts eines Gegners, der sich weitgehend aufs verteidigen beschränkte. An den beiden Gegentoren war Rüdiger schuldlos. Da das 2:2 nach einer Ecke für den VfB fiel, waren die beiden kopfballstarken Innenverteidiger noch auf dem Rückweg aus dem gegnerischen Strafraum und mussten sich auf die Absicherung durch Boka und Kvist verlassen.
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Zurück auf seiner angestammten Position als linker Außenverteidiger, kamen Bokas Stärken insgesamt viel besser zur Geltung, als im defensiven Mittelfeld, wo er unter Labbadia zuletzt gespielt hatte. Allerdings agierte er beim 2:2 in der Nachspielzeit sehr unglücklich, da er nach eigener Ecke für die Absicherung zuständig gewesen wäre, aber bei Traores Fehler zu weit von seinem Gegenspieler entfernt war, um noch eingreifen zu können.
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Das wohl kurioseste Tor der noch jungen Saison gelang Christian Gentner nur 4 Minuten nach dem unglücklichen 0:1 als er aus gut 12 Menter Entfernung kniend den Ball unhaltbar in den rechten Winkel schlenzte. Auch sonst machte Gentner eine solide Partie, muss sich aber als erfahrener Führungsspieler ebenso wie Kvist ankreiden lassen, dass er dem kopflosen Anrennen in der Nachspielzeit nicht entgegengewirkt hat.
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Die tragische Figur des Spiels war zweifellos Ibrahima Traore. Er war der beste Spieler auf dem Platz und erzwang mit seiner scharfen Hereingabe nach einem seiner unwiederstehlichen Flankenläufe das Eigentor zur 2:1 Führung. Er sorgte ständig für Gefahr über seine Seite, leitete dann aber in der Nachspielzeit mit einem verunglückten Ball den Konter ein, bei dem das spielentscheidende 2:2 fiel
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In diesem Augenblick hielt es wohl kaum jemand im Stadion für möglich, dass der VfB noch gegen Rijeka ausscheiden könnte: Der Kroate Maric versucht die scharfe Hereingabe von Traore vor Ibisevic zu klären, was ihm auch gelingt - jedoch ins eigene Tor. Ibisevic reisst die Arme hoch zum Torjubel, während sich Maric am liebsten ein Loch graben würde...
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Anders als im letzten Spiel gegen Augsburg stand Martin Harnik dieses mal in der Startelf und rechtfertigte diese Entscheidung mit viel Engagement in der Offensive. Bei den Chancen, die er sich dabei erarbeitete - wie zum Beispiel hier im Bild - sprang jedoch nichts zählbares heraus. Mit zunehmender Spieldauer schien sich die gegnerische Abwehr besser auf Harnik eingestellt zu haben, denn er trat deutlich seltener in Erscheinung. Um wieder mehr Schwung in die Stuttgarter Offensive zu bringen, ersetzte Schneider in der 56. Minute Harnik durch den jungen Werner...
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Thomas Schneider ist mit dem Anspruch angetreten, wieder mehr Spieler aus dem eigenen Nachwuchs an die Profi-Mannschaft heranzuführen. Als ein Signal in diese Richtung darf die Einwechslung des erst 17jährigen Timo Werner in der zweiten Hälfte gewertet werden. Und Werner lieferte dann auch gleich aus dem Stand eine beeindruckende Leistung auf der linken offensiven Außenbahn ab - seine Einwechslung belebte das Spiel des VfB deutlich. In seinem ersten Spiel - und unter diesen Vorzeichen - einen 17jährigen zu bringen war mutig, dafür kann man den neuen Trainer nur beglückwünschen und hoffen, dass er diesen mutigen Weg konsequent weiter geht!
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In der 73. Minute kam Abdellaoue für Cacau, der sich in der engmaschigen Abwehr der Kroaten aufgerieben hatte. Doch auch Abdellaoue fand kein Rezept gegen die dichtgestaffelte Abwehr von Rijeka, wenngleich das Spiel dieses mal nicht so an ihm vorbei lief wie noch im letzten Spiel gegen Augsburg, als er ein Totalausfall war.
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Vedad Ibisevic erging es gegen die mit Mann und Maus verteidigenden Gäste nicht viel anders als seinen beiden Sturmpartnern Cacau und später Abdellaoue. Ibisevic ließ sich daher vor allem in der zweiten Hälfte immer wieder etwas zurückfallen. Wenn es darauf ankam war er jedoch vor dem gegnerischen Tor immer zur Stelle und lauerte auf seine Chance - so auch beim 2:1, als er durch seine Präsenz Maric zum Eigentor zwang.
Nach Abpfiff war es für alle Beteiligten schwer, die Fassung zu bewahren - zu tief saß der Schock des späten Gegentors, nachdem der VfB die Partie über weite Strecken deutlich dominiert hatte. Aber insgesamt bleibt festzuhalten, dass die 30 000 Zuschauer einen spielerisch stark verbesserten VfB Stuttgart sahen - der Trainerwechsel zeigte bereits sichtlich Wirkung. Leider hatte die unterhaltsame Partie, in der immerhin 4 zum Teil sehr kuriose Treffer fielen, für die Fans des VfB nicht das verdiente Happy End, weil die VfB-Defensive zwei spielentscheidende Fehler produzierte. Aber die Art und Weise wie der VfB insgesamt auftrat, gibt für die weitere Saison Anlass zum Optimismus.
- Spielbericht mit freundlicher Unterstützung von -
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Frühes Aus in der Euroleague: Der VfB präsentiert sich stark verbessert, schlägt sich dann aber selbst...
Von Stephan am 30.August 2013
Nach zuletzt eher mäßigen Leistungen zeigte sich der VfB Stuttgart im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Thomas Schneider stark verbessert, brachte sich dann aber letztlich selbst um den verdienten Erfolg: Durch zwei krasse Schnitzer verhalf der VfB den Gästen aus Kroatien zu einem schmeichelhaften 2:2 Unentschieden, das nach der 1:2 Niederlage im Hinspiel zu wenig war, um die Gruppenphase der Euroleague zu erreichen.
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